Beschluss: Zur Kenntnis genommen

Abstimmung: Befangen: 20

Erster Bürgermeister Dr. Windhorst blickt wie folgt auf das Jahr 2023 zurück:

 

 

Sehr geehrte Damen und Herren Stadträte,

sehr geehrte Damen und Herren,

 

zum Wort des Jahres 2023 wurde „Krisenmodus“ gekürt. Es wäre leicht, lange Reden darüber zu führen, wo es derzeit überall hakt und zwickt. Man kann beginnen beim Weltklima über die diversen Kriegsgebiete bis zur Haushaltskrise im Bund und zum eklatanten Fachkräftemangel in Deutschland. Wir wissen es alle, wo wir derzeit überall im Krisenmodus stecken, denke ich.

Umso wichtiger ist es, den Blick darauf zu richten, was gut läuft und worauf wir Einfluss haben, und darauf, was wir auch 2023 für unsere Stadt Töging erreicht haben:

In der Rückschau fallen wunderbare Feste und Jubiläen ins Auge. Bereits im Januar konnte das Silo 1 mit einem Konzert der Sportfreunde Stiller das 25-jährige Jubiläum feiern. 75 Jahre Naturfreunde wurde im Mai gebührend gefeiert. Mit dem neuen Slogan „Draußen dahoam“ treffen sie absolut den Zeitgeist. Schon im Juni wartete Töging dann mit dem 100-jährigen Gründungsfest des Trachtenvereins „Enzian“ auf. Vier Tage lang wurde ausgiebig gefeiert. Ein großer Umzug durch Töging rundete das Fest trefflich ab. Passend dazu konnte im Herbst die Theatergruppe des Trachtenvereins auf 75 Jahre zurückblicken, in denen sie dem Publikum unzählige Abende voller Lachen und Vergnügen bereitet haben. Das gelungene Ausrichten von Festen beweist die Freiwillige Feuerwehr jedes Jahr mit dem Weinfest. Im Herbst 2023 fand das 150-jährige Jubiläum der Töginger Feuerwehr statt. Von der XXXL-Hüttenparty bis zum Festzug und dem anschließenden gemütlichen Beisammensein – für Jung und Alt wurde etwas geboten. Etwas gediegener, aber nicht weniger feierlich, blickte die Pfarrgemeinde im Herbst auf 100 Jahre Pfarrkirche St. Johann Baptist zurück. Zu diesem Anlass zelebrierte Weihbischof Wolfgang Bischof den Jubiläumsgottesdienst.

Nicht vergessen sollen aber auch jene Veranstaltungen sein, die uns Jahr für Jahr schöne Stunden bescheren, wie das Stadtfest, das schon erwähnte Weinfest, der Christkindlmarkt, die Boogie-Woogie-Nacht, diverse Vernissagen oder auch die Kammerkonzerte, die hochwertigste klassische Musik nach Töging bringen.

Anfang August waren wieder die heißersehnten Worte „Ozapft is“ zu hören – das Töginger Volksfest lud zum Feiern ein - traditionell mit den heimeligen Hütten am Mehrzweckplatz an der Badstraße. Mit Helmut und Oliver Zeiler war lediglich die Festwirtsfamilie neu bzw. nicht ganz neu, weil die Familie Zeiler das Volksfest bis 2014 begleitet hatte.

Und nochmal Freizeit und Spaß: das Freibad Hubmühle. Im Frühjahr musste der Beginn der Freibadsaison witterungsbedingt nach hinten verlegt werden. Das gute Wetter während der Freibadsaison machte den verspäteten Start mehr als wett. Die Besucherzahlen, die dieses Jahr wieder die 100.000er-Marke geknackt haben, sind ein schöner Beweis dafür. Auch das Piratenfest, das sich insbesondere beim jungen Publikum großer Beliebtheit erfreut, fand wieder wie gewohnt statt. Nachdem wir bis weit in den September hinein Badewetter hatten, wurde das Freibad in diesem Jahr erst am 17.09. geschlossen.

 

Zu den Bauthemen: Auch 2023 hat sich das Gesicht von Töging verändert. Einige Gebäude, die lange das Stadtbild geprägt haben, sind gewichen und haben Platz für Neues gemacht.

Den Kindergarten St. Johann Baptist verbinden sicher viele Tögingerinnen und Töginger mit ihrer Kleinkinderzeit. Bereits im August 2021 wurden am Gebäude so gravierende Baumängel festgestellt, dass der Kindergartenbetrieb untersagt wurde. Im Sommer dieses Jahres rollten die Abrissbagger an, um für den Neubau des Kindergartens Platz zu machen. Mehr oder weniger fast gegenüber hat im September der neue Kindergarten Arche Noah für die Kleinen die Türen bereits weit aufgemacht. Vorgesehen sind zwei Kindergartengruppen mit jeweils 25 Kindern und drei Krippengruppen mit jeweils 12 Kindern. Angepasst an den derzeitigen Bedarf startete die Arche Noah mit jeweils einer Gruppe. Ebenfalls neu gestaltet wurden die Räume der Spielstube, die sich im Rettungszentrum befindet. Unverändert - wie bereits seit rund 20 Jahren - wird hier die Betreuung von Kindern zwischen 1 ½ und 3 Jahren für jeweils Dienstag- und Mittwochvormittag angeboten. Kurz vor den Sommerferien konnten, zur Freude von Rektorin Monassi und natürlich den Kindern der Regenbogenschule, die neuen Außenanlagen eingeweiht werden. Das Sommerfest der Schule war der richtige Anlass dafür. Die Ausstattung der Töginger Schulen im Rahmen des Digitalpaktes mit Digitaltafeln, Tablet-Koffern etc. wurde 2023 fortgesetzt. Hier wird in die Zukunft investiert.

Die massiven Probleme auf dem Wohnungsmarkt bei uns sind nicht – oder besser gesagt: noch nicht – mit denen in den Ballungsräumen zu vergleichen. Dennoch ist spürbar, dass das Angebot, gerade von bezahlbaren Wohnraum, auch bei uns zurückgeht. Umso erfreulicher ist es, dass das Bauprojekt Siemensstraße 6, welches von der Kreiswohnbau Altötting betreut wird, nun realisiert werden kann. Der Spatenstich Anfang November brachte das Vorhaben auf den Weg. Weitgehend fertiggestellt ist das Mehrfamilienhaus Hauptstraße 22/22a, das von einem privaten Bauträger errichtet wurde und gerade weil es sich in der Hauptstraße befindet, für das Stadtbild von Töging durchaus prägend ist.

Erfreut zeigt sich die Wasserwacht über die Umsetzung des lang gehegten Wunsches bzgl. mehr Lagerfläche. Der Anbau erfolgt am Rettungszentrum und hat bereits deutlich Gestalt angenommen.

Es war immer Tenor, dass die Sanierung der Straßen in kleinen Schritten aber beständig erfolgen muss, um zu verhindern, dass die Straßen in Töging zu Schlaglochpisten werden. 2023 wurde die Von-Weber-Straße saniert und, fast noch wichtiger, der Abwasserkanal aus den 50er Jahren und die Wasserleitung erneuert. Es ist zwar für Anwohner immer mit Einschränkungen und Ungemach verbunden, aber letztendlich dürfte die Freude über die Sanierung dann doch überwiegen, zumal seit Abschaffung der Straßenausbaubeiträge die Anwohner hier seit einigen Jahren nicht mehr mitzahlen müssen.

Im Herbst wurden im Bereich der Daseinsvorsorge die Gebühren für Wasser und Abwasser neu kalkuliert und werden nun, aufgrund eines einstimmigen Beschlusses des Stadtrates zum 01.01.2024 für das Wasser auf von 1,11 € auf 1,40 € pro m³ und für das Abwasser von 2,88 € auf 3,20 € pro m³ angehoben- Gebührenerhöhungen sind nie schön, aber ab und an leider notwendig.

Nicht direkt Daseinsvorsorge, aber dennoch enorm wichtig ist der Glasfasernetzausbau. Auch aufgrund der kompakten Ortsstruktur ist der Ausbau in Töging schon sehr weit gediehen. Für das Auswahlverfahren nach der BayGibitR wurden nun noch fünf Erschließungsgebiete zusammengestellt, die förderfähig sind. Ein entsprechender Förderantrag wird 2024 gestellt.

Nach fünf Jahren steigt die Stadt Töging zum 01.09.2024 aus dem Projekt Öko-Modellregion aus. Diese Entscheidung des Stadtrates hatte durchaus Signalwirkung für andere Kommunen im Landkreis Altötting. Auch das Gründerzentrum Töging steht nach rund 25 Jahren in seiner jetzigen Organisationsform vor seiner Auflösung, wobei hier auch weiterhin eine Förderung mit dem Gründungs-Stellwerk 18 in Rosenheim erfolgen wird.

Auch personelle Veränderungen, die das Leben in Töging berühren, sollen nicht unerwähnt bleiben: als Nachfolger von Pfarrer Johann-Albrecht Klüter trat im März Pfarrer Torsten Fecke seinen Dienst in der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Töging/Neumarkt St. Veit an. Nach sieben Jahren ist Florian Kulzer als Geschäftsführer der strotög GmbH ausgeschieden. Ihm folgt Richard Schrader nach. Fast ¼ Jahrhundert hat Werner Noske als 1. Vorsitzender die Geschicke des TuS gelenkt. Nun hat er im April den Stab an Hansi Neuberger übergeben.

Einzelne Themen sind mit unterschiedlicher Brisanz immer wieder aufgetaucht: besonders ärgerlich war das Einsammeln der gelben Säcke. Die Stadt und der Landkreis werden geschimpft, können aber nichts dafür. Mittlerweile ist es zum Glück besser geworden; hoffentlich bleibt es so.

Wie sagt man so schön: die Arbeit wird uns nicht ausgehen. Das gilt auch für 2024. Einige Großprojekte wie die Sanierung der Mehrzweckhalle, die Ertüchtigung der Wasserversorgung, die Sanierung der Außensportanlagen an der Comenius-Schule oder der Neubau des Kindergartens St. Johann Baptist werfen ihre Schatten voraus oder sind bereits in die entscheidende Phase getreten. Und die Erfahrung lehrt, dass Ad hoc-Geschichten immer dazukommen, die nicht planbar sind.

Liebe Stadtratskolleginnen und -kollegen, auch bei uns hat sich einiges getan: Gleich zu Beginn des Jahres hat es im Stadtrates einen Wechsel bei den Referenten gegeben. Stadträtin Petra Wiedenmannott gab das Ressort „Familie und Jugend“ an Stadtrat Gerd Pfrombeck ab. Im September dieses Jahres legte Stadtrat Stefan Grünfelder sein Stadtratsmandat nieder. Nach mehr als 33 Jahren im Töginger Stadtrat kann man mit Fug und Recht behaupten, dass ein Urgestein vom Stadtrat Abschied genommen hat. Die Nachfolge hat Herr Christian Snoppek angetreten.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, es war schön, 2023 mit Ihnen zu arbeiten. Wir haben diskutiert und gerungen, aber letztendlich war immer das Wohl unserer Stadt Töging entscheidend. Herzlichen Dank dafür. So wünsche ich es mir und uns auch für 2024.

 

Mein ausdrücklicher Dank für die Vertretung in den letzten Monaten geht an dieser Stelle an die zweite Bürgermeisterin Renate Kreitmeier und den dritten Bürgermeister Werner Noske.

 

Abschließend wünsche Ihnen persönlich von ganzen Herzen ein frohes Weihnachtsfest für Sie und Ihre Lieben sowie Gesundheit und Glück für 2024.

 

 

Im Anschluss an diese Ausführungen nehmen die Stadträte Joachimbauer, Zellner und Neuberger die Gelegenheit war, ihrerseits das Jahr 2023 kurz Revue passieren zu lassen. Sie sprechen ihren Dank an den Ersten Bürgermeister, die Verwaltung und die Vereine aus und wünschen ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr.

 

 

Die Mitglieder des Stadtrats nehmen die Informationen zur Kenntnis.